Traditionell werden Messsignale mit speziell für diesen Zweck entwickelter Hardware aufgezeichnet und übertragen. In der Regel sind das Datenlogger, die auf bestimmte Messgeräte ausgelegt sind. Dazu gibt es Modems, die speziell mit diesen Datenloggern zusammen arbeiten und die Daten über das Telefon- oder Mobilfunknetz an eine zentrale Stelle übertragen. Die Entwicklung solcher Hardware hat ursprünglich viel Zeit und Aufwand gekostet. Da die verkauften Stückzahlen bei den sehr spezialisierten Einsatzgebieten dieser Geräte nicht besonders hoch liegt, sind die Geräte entsprechend teuer, um die Entwicklungskosten wieder rein zu holen.
In den letzten 10 Jahren hat sich jedoch eine neue Generation von Geräten entwickelt. Eine Generation von Geräten, die sehr leicht für verschiedene Einsatzzwecke zu programmieren sind. Die traditionelle Hardware war weitestgehend durch eine Vielzahl an Patenten geschützt und konnte daher nicht frei nach Belieben eingesetzt und verändert werden. Ganz im Gegenteil bietet die neue Generation an Geräten offene Programmierschnittstellen, umfassende Dokumentation und viele frei verfügbare Programmcode-Beispiele. Das überzeugt Hard- und Softwareentwickler und sorgte dafür, dass sich eine große Community um diese Geräte gebildet hat, die gegensietig Programmcode und Baupläne austauscht. So kommt es, dass mancher Bastler heute schon fortgeschrittenere Technik entwickelt hat, als manch kommerzieller Anbieter.
Da diese Geräte so universell für die unterschiedlichsten Anwendungen eingesetzt werden können, können sie in großen Stückzahlen produziert und verkauft werden. Dadurch sind die meisten dieser Geräte für sehr wenig Geld zu haben. Dies fördert wiederum ihre Popularität und vergrößert die Community, die für diese Geräte Software und Baupläne entwickelt.
Zu nennen wäre da z.B. die Arduino-Plattform, die sich seit 2005 entwickelt hat. Merkmal der Mikroprozessoren der Arduino-Familie ist, dass sie mit einer sehr einfach zu bedienenden Entwicklungsumgebung programmiert werden können und dass die Boards kompatibel sind zu einem System aufsteckbarer Erweiterungsplatinen ("Shields" genannt). Mit Arduino-Boards wurden schon eine Unmenge an Sensorsystemen, Motorensteuerungen und Kontrollsysteme gebaut. Paradebeispiel sind z.B. die 3D-Drucker der Marke Ultimaker, die von einem Arduino gesteuert werden.
Zu einer ähnlichen Zeit, nämlich 2006 wurde der erste Raspberry Pi entworfen. 2011 kam die erste Charge dieser Geräte auf den Markt. Der Raspberry Pi ist ein etwa chipkartengroßer Mini-Computer, der auf Hardware aufbaut, die ursprünglich für den Einsatz in Smartphones entwickelt wurde. Betrieben wird er meist mit einem Linux-Betriebssystem. Im Gegensatz zu Smartphones bietet der Raspberry eine Vielzahl von Schnittstellen. Die aktuelle Version 3 hat unter anderem 4 USB-Buchsen, einen Ethernet-Netzwerk-Anschluss, einen HDMI-Ausgang und integriertes W-Lan und Bluetooth. Was den Raspberry aber so beliebt als zentrales Rechensystem in Elektronik-Steuerungen macht, sind die 40 GPIO pins (General Input-Output Pins) auf der Platine. An diese kann beliebige Elektronik (wie LEDs, Sensoren, Motoren) angeschlossen werden und damit gemessen oder gesteuert werden. Mit einem zusätzlichen Analog-Digital-Wandler können auch analoge Signale aufgezeichnet werden. Auf diese Weise wurden z.B. schon viele Wetterstationen gebaut. Da der Raspberry mit einem Linux Betriebssystem läuft, kann man mit ihm praktisch alles machen, was man mit einem normalen Computer auch machen kann. Die neueste Generation bietet einen 64-bit quad-core Prozessor mit 1.2GHz, der so viel Leistung besitzt, dass manche Leute den Raspberry sogar als Office-PC oder Media-Zentrum im Wohnzimmer einsetzen. Mit entsprechender Software macht man den Raspberry zu einem vollwertigen Mini-Server, sodass man die angeschlossene Elektronik über eine Webseite abfragen oder steuern kann.
Als Mittelding zwischen den etwas leistungsschwachen Prozessoren der Arduinino-Famile und dem vollwertigen Linux-System des Raspberry haben sich seitdem eine Vielzahl von anderer Hardware-Plattformen gebildet. Zum Beispiel Platinen mit Prozessoren der ARM-Cortex-M-Serie (z.B. verwendet im Particle Photon) oder Hardware, die auf dem Intel® Atom™ Chip basiert.